Über das Festival

610 berlin-warszawa

610 Kilometer beträgt die Distanz zwischen den Hauptstädten Berlin und Warschau. In einer globalen Welt steht eine solch geringe Entfernung für eine Nachbarschaft.

610 Berlin-Warszawa möchte helfen, die beiden Nachbarn miteinander ins Gespräch zu bringen. Das Festival will eine lebendige Plattform werden, bei der die Filme Ausgangspunkt dafür sind, sich gegenseitig zuzuhören, Gedanken und Meinungen zuzulassen und ein Gefühl für den anderen zu entwickeln.

In Polen stehen die Filme von Wenders, Schlöndorff und Herzog für deutsches Kino. Dabei ist deren großartiges Filmwerk nur ein kleiner Ausschnitt der Filmkultur, die beim westlichen Nachbarn entsteht. Jahr für Jahr bereichern neue, mutige Künstler*innen die deutsche Filmszene, die mit ihrer eigenen, neugierigen, oft sogar „wilden“ Sprache, von deren Welten erzählen. Über Welten, die dem polnischen Publikum gleichzeitig so nah wie fern sind. Mit dem Festival wollen wir in Polen, in Warschau, durch die Augen der oft sehr jungen Deutschen blicken.

Die Auswahl polnischer Filme in Berlin zeigt unbequeme Bilder, die gesellschaftliche Themen wie den polnischen Katholizismus, das multikulturelle Trauma des Zweiten Weltkrieges, die Globalisierung und die Frauenbewegung der letzten Jahre aufgreifen. In Dokumentar-, Spiel- und Kurzfilmen wird der polnische Alltag ungeschminkt gezeigt.

610 geht es dabei nicht „nur“ um Filmvorführungen, die sind Anlass für Begegnungen, für kulturellen Austausch und lassen durch Treffen mit eingeladenen Filmemacher*innen und bei Dokumentarworkshops mit jungen Menschen einen Raum für Diskussionen entstehen. Reisen von Warschau nach Berlin und Berlin nach Warschau mit dem Kulturzug, der die Hauptstädte verbindet, stehen so nicht nur sinnbildlich für das überwinden von Grenzen zwischen Nachbarn.

Mit jeder Ausgabe versuchen wir, das Festivalprogramm zu erweitern und so die nachbarschaftlichen Beziehungen zu stärken und zu vertiefen.